Alexander-Technik als Drahtseil-Akt
Ein Verkörpertes Lernen des Gleichgewichtssinns mittels Balancieren auf einem Seil
mit Wolfgang Weiser, Schweden
vom 02. bis 04. Februar 2024
in Einbeck
Über den Workshop
Diese Fortbildung bietet eine spektakuläre Erfahrung an, nämlich das Gehen auf einem Drahtseil, als Möglichkeit einer Aktivität, die die ‚Alexander Procedures‘ vom Stehen zum Sitzen oder dem Gehen in zugespitzter Form darstellt.
Anhand dieser anspruchsvollen Aktivität werden wir ‚Alexanders Procedures‘ (Inhibition, Directions und Endgaining), aber auch unsere Angstreflexe auf neue Art erkunden.
Da die Definition der Gleichgewichtsfähigkeit komplex ist, werden wir uns, mit den verschiedenen sensorischen Systemen beschäftigen.
Neben den vestibulären und visuellen Sinnesinformationen wirkt sich beispielsweise auch unsere Atmung auf unser Gleichgewicht aus, da sich durch die Veränderung des Luftvolumens in unseren Lungen die Position und Größe unseres Rumpfes verändert; unser Gehör liefert uns auditive Informationen darüber, wie wir uns im Raum bewegen.
Wolfgang Weiser verfolgt deshalb bei der Arbeit mit dem Gleichgewicht einen umfassenden Ansatz und bezieht alle unsere Sinne ein, da sie direkt oder indirekt an unserem Gleichgewichtsakt beteiligt sein können.
Das Balancieren abgehoben vom Boden, als Seiltanz, stellt eine anspruchsvolle Untersuchung darüber dar, wie wir unseren Gleichgewichtssinn einsetzen.
Wolfgang Weiser bietet hier in einzigartiger Weise und mit einem hohen Maß an Verantwortung, Empathie und Humor an, die Teilnehmenden durch eine Erfahrung zu führen.
Bei dieser Gleichgewichtsaktivität werden auch Angstreflexe und Zielfixiertheit eine zentrale Rolle spielen, da der Stimulus sehr stark ist.
Wolfgang: „Wenn ich Schüler:innen beim Gehen auf dem Drahtseil anleite, glaube ich, dass der Moment der gelebten Unsicherheit, des Gewinnens und Verlierens, der Entscheidung für den nächsten bewussten Schritt in unserem Wunsch nach Gleichgewicht erkannt werden kann.
Meine Aufgabe ist es, so gut wie möglich zu reagieren und dem oder der Schüler:in, die auf dem Seil läuft, ein sensorisches Feedback zu geben und ihm:ihr bei der Wahl der geeigneten Mittel zu helfen, mit denen er:sie den nächsten Schritt machen kann. Ich schaffe einfach eine Pause, damit sie sich für die am besten geeignete Handlung entscheiden können.“
Die Teilnehmenden werden das sehr tief verwurzelte Problem erkennen, die Körpermechanik beherrschen zu wollen und technische Überlegungen anzustellen. Aber die Aufgabe der Alexanderschüler:innen besteht nicht darin, nur bestimmte Handlungen zu beherrschen, sondern den allgemeinen Gebrauch unseres Selbst zu verbessern, indem wir die gegenwärtige Situation untersuchen.
Die Fortbildung bietet eine Gelegenheit, unseren Umgang als Lehrende mit der Aktivitäten-Arbeit oder den Akt des Sitzens und Stehens oder des Aufstehens aus dem Stuhl neu zu greifen und uns dem sensorische Zusammenspiel oder der sensorische Sinneseinschätzung, die während des Aktes selbst stattfindet, zu zuwenden.
Deshalb ist es für jeden Menschen immer eine ganz individuelle, sich unterscheidende Lernerfahrung, nicht nur beim Gehen auf dem Seil. Es ist ein komplexer individueller Lernprozess, der mit unserem Gleichgewichtssinn zusammenhängt. Wolfgang: „Die Fähigkeit, unser sensorisches System in eine sinnvolle, richtungsweisende Tätigkeit einzubinden, ist für mich daher wesentlich. Die Aktivität kann sich ändern- vielleicht sitzen wir nur, vielleicht sind wir mit einem Balanceakt beschäftigt, wie dem Balancieren von Pfauenfedern oder dem Gehen auf einem Seil.“
„Wenn man das gesamte Konzept des aufrechten Balancierens auf zwei Füßen in Frage stellt, wird man feststellen, dass die Vorstellungen und Annahmen der Menschen darüber äußerst vage sind. Untersuchungen haben ergeben, dass fast jeder ohne Zögern behauptet, er wisse, was Ausgewogenheit ist, die Mehrheit jedoch freimütig zugeben wird, dass ihre eigene Leistung aus einer Reihe von Gründen sowohl schlecht als auch unzureichend ist.“ aus: Walter Carrington, WHM (1970) „Gleichgewicht als Funktion der Intelligenz“ , The Sheldrake Press, London
Der Workshop findet in deutscher Sprache statt. Übersetzung ins Englische kann angeboten werden.
Kursleiter: Wolfgang Weiser, Schweden
Wolfgang Weiser, Alexander-Technik Lehrer hat seine Ausbildung von 1993 bis1997 in Deutschland und England absolviert.
Er ist Balancepädagoge und Künstler, hat sich in den letzten Jahren zu einem international anerkannten AT-Lehrer entwickelt, mit qualifizierten Ausbildungen in den Bereichen Theater, Zirkus, Ergonomie und Bildung. Er ist Mitglied von ATVD, STAT und ATME und hat an der Theateruniversität in Stockholm AT unterrichtet und mit Schauspieler:innen, Tänzer:innen und Musiker:innen in ganz Schweden gearbeitet. Seit 1984 arbeitet er als Performer, Schauspieler, Tänzer und Jongleur.
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Ruth Hommelsheim, Astrid Lobreyer und Irene Schlump
unten: Seminarhaus Einbeck
Allgemeine Informationen
Wo und Wann?
Seminar – und Gästehaus Einbecker Sonnenberg
http://www.einbecker-sonnenberg.de
vom 02.- 04- Februar 2024
Freitag: 19:00 – 21:00 Uhr
(ab 16.00 Uhr Ankommen)
Samstag: 9:30 – 12:30 + 15:00 – 18:30 Uhr
Sonntag: 9:30 – 12:30 + 14:30 – 17:00 Uhr
Beitrag
ATD Mitglieder:innen:
Early Bird ( bis 30.11.23): 190 €
Regular 220 €
Werde ein Mitglied von ATD (beinhaltet eine Jahresgebühr):
Early Bird (bis 30.11.2023) 220 €
Regular 250 €
Nicht-Mitglieder:innen:
Early Bird (bis 30.11.2023) 260 €
Regular 290
Anmeldung und Fragen an:
Astrid Lobreyer
0151 / 59105611
UNTERKUNFT SEMINARHAUS:
Der ATD hat für Euch Sonderkonditionen ausgehandelt:
168 € Einzelzimmer mit Vollverpflegung (inkl. Abendessen am Freitag, bei 2 Übernachtungen);
148 € Doppelzimmer mit Vollverpflegung (inklusive Abendessen am Freitag, bei 2 Übernachtungen),
138 € im Dreibettzimmer mit Vollverpflegung (inklusive Abendessen am Freitag, bei 2 Übernachtungen
Die Preise verstehen sich jeweils pro Person und inklusive Mehrwertsteuer